Lale Keyhani: Parting Persepolis
"Wenn ich mich weigere zu erinnern, bin ich eigentlich bereit, alles zu tun." Nach Hannah Arendt ist das Erinnern die Grundlage für ein kritisches Handeln in der Gegenwart. Dabei stellt sich die Frage, woran wir uns erinnern wollen und welche Stützen wir dazu bauen: Statuen und Legenden, Lieder, Feind- und Vorbilder, Ideen und Rituale. Und wie wir diese Bruchstücke verinnerlichen, um sie als Teile unserer selbst in der Gegenwart zu aktualisieren. Doch mit welchen Mythen werden Symbole wie die Notre Dame gefüllt? Wie steht es um die Schweizer Berge, um Persepolis, die Seidenstrasse und das römische Reich? Und wie um all das, was wir vergessen haben? Selektives Erinnern birgt die Gefahr der Romantisierung und mit ihr das Leid der Nostalgie – ein toxisches Begehren danach, was nicht mehr ist und vielleicht nie war. Doch der Besuch der vom Erdbeben zerstörten Stadt Bam war real, ist als leibliche Erfahrung in den Körper sedimentiert und steht bereit, durch den einen Geruch, die eine Farbe oder das eine Lied gegenwärtig zu werden. Was ich bin ist was ich geworden bin, ist was ich zu oft erinnert und wiederholt habe, als dass es keinen Teil von mir hätte werden können. Unsere von wiederholten Performanzen geprägten Körper produzieren die Illusion, ganz tief in uns drin einen Kern zu verspüren, der uns zu dem macht, was wir sind. Doch ist dieser Kern nicht ganz individuell, er weist Überschneidungen mit anderen Kernen auf. Ein Zustand, der weniger mit Erinnerungspraktiken erklärt, als mit der Vorstellung verwechselt wird, es gäbe einen latenten Zusammenhalt zwischen Menschen ähnlicher Natur. Unsereins. Doch vielleicht sollten wir Hannah Arendt nicht vergessen und uns daran erinnern, was wir vergessen wollten. Willkommen!
BuchPremiere: Elias Klein
Gesammelte Zeichnungen und Kurzgeschichten. Lesung.
La Pomme Pourrie
Endlich wieder liederliche Lieder
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La Pomme Pourrie sammeln Perlen aus der Vergangenheit, komponieren adäquate Pendants und kreieren einen schlicht wunderschönen und eindringlichen Abend.
Da blitzen verträumte Räume auf, da reissen einen Lieder mit bissigen Texten in die Abgründe des Menschseins.
Wir freuen uns sehr dürfen wir La Pomme Pourrie wieder in der Capri hören und sehen. Schön <3
Eintritt wie immer frei (Kollekte)