Veranstaltung zum 50. Todestag von Holger Meins, mit Karl-Heinz Dellwo und Gabriele Rollnik
Holger Meins starb am 9. November vor 50 Jahren, als politischer Gefangener in einem deutschen Gefängnis. Sein Hungerstreik hatte sich gegen die Isolationshaft gerichtet, doch seine Forderungen wurden ignoriert und er wurde mit einer falsch dosierten Zwangsernährung getötet. Dieser Moment im Jahr 1974 – als der Staat über die grosse Solidaritätsbewegung hinwegschritt und ein Exempel statuierte – löste bei vielen, neben Wut und Trauer, die Frage aus: Was nun?
Gabriele Rollnik hatte sich zu dem Zeitpunkt bereits der Bewegung 2. Juni angeschlossen, Karl-Heinz Dellwo entschied sich zur RAF (Rote Armee Fraktion) zu gehen. Es war eine Entscheidung sich nicht entmutigen zu lassen, sondern stattdessen in die Offensive zu gehen. Was bleibt heute von dieser Erfahrung? Wie setzen wir sie in Beziehung zu unserer aktuellen Situation, wo der Kapitalismus in einer massiven Krise steckt, aber die revolutionäre Linke schwach ist?
Nach einem Input-Referat von Rollnik und Dellwo, wird es Raum für eine Diskussion geben.
19:00 Veranstaltung: Normalisierung des Rechtsextremismus
Überlegungen aus der Perspektive einer kritischen Sozialen Arbeit mit Margot Vogel, Professorin für Soziale Arbeit (BFH)
Rechtsextremismus in der Gesellschaft wird oft bagatellisiert, obwohl offen rechtsextreme Parteien in Europa an Einfluss gewinnen und sich auch in der Schweiz der poliische Diskurs, zum Beispiel in der Migrationspolitik, stark nach rechts bewegt. Die Grenzen des Sagbaren haben sich in der öffentlichen Diskussion bis weit in die sogenannte Mitte ausgeweitet und man kann von einer Normalisierung des Rechtsextremismus sprechen. An diesem Abend werden die aktuellen Entwicklungen nachgezeichnet und die Konsequenzen für die Gesellschaft und die Soziale Arbeit diskutiert.